Kassel: Der SPD-Ortsverein Wesertor fordert Bürgermeister Kaiser erneut entschieden auf, von seinen Plänen zur Umsiedlung des Trinkraums in das Hansa-Haus Abstand zu nehmen und stattdessen den Trinkraumcontainer in der Gießbergstraße nebst sämtlichen Versorgungs-, Wasser-, Abwasser und Stromleitungen winterfest zu machen.
„Jede Baufirma in Deutschland kann Baucontainer mit relativ geringem baulichem und finanziellem Aufwand für die Arbeit im Winter winterfest machen. Da kann uns die Stadtverwaltung doch nicht allen Ernstes erzählen, dass dieses beim Container in der Gießbergstraße nicht möglich wäre, das ist doch an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten“, erklärte Dietmar Bürger, SPD-Ortsvereinsvorsitzender des Stadtteils Wesertor.
Wir können ja verstehen, dass Bürgermeister Jürgen Kaiser sich im Wort glaubt, weil er einen festen Standort für den Trinkraum versprochen hat und diesen bisher nicht geliefert hat. Aber es bringt nichts an dem völlig ungeeigneten Standort Hansa-Haus festzuhalten, den selbst die betroffene Trinkerszene ablehnt, nur um vermeintlich etwas vorweisen zu können.
„Warum nur will Jürgen Kaiser immer wieder sehenden Auges gegen die Wand rennen? Warum nur nimmt er keinen gut gemeinten Rat an? Im Hansa-Haus versenkt er das Geld der Stadt vollkommen nutzlos. Was bringt ein eingerichteter Trinkraum, wenn diesen niemand besucht?“, so Stadtrat Hendrik Jordan und SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dietmar Bürger.
Wenn es dem Bürgermeister wirklich um die Sache geht, dann sollte er sich nach Meinung von Hendrik Jordan und Dietmar Bürger doch langsam einmal aus seinem Tunnelblick Richtung Hansa-Haus lösen und es als Glücksfall betrachten, dass der eigentlich als Übergangsstandort gedachte Standort Gießbergstraße so gut angenommen wird. Da ist es doch nur logisch, diesen jetzt schnellstmöglich winterfest zu machen und die Trinkerszene dort überwintern zu lassen. So gewinnt man Zeit, um sich dann die nächsten Monate in Ruhe mit dem Ortsbeirat Nord-Holland und den betroffenen Anwohnern an einen Tisch zu setzen und zu sehen, ob und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen es möglich ist, den Standort dort vielleicht dauerhaft anzusiedeln. Das ist zumindest eine Chance für das Projekt Trinkraum, die der Bürgermeister einmal geduldig und in Ruhe ausloten sollte. Vielleicht ist es die einzige, das Projekt noch vernünftig zu verwirklichen.
Das Hansa-Haus ist keine Chance, sondern ein Desaster.
Jürgen Kaiser hat es nun selbst in der Hand, ob er ein Bürgermeister werden will, der den Bürgerwillen achtet und in der Lage ist, eigene Fehler zu korrigieren, um den Menschen zu helfen und in der Sache voran zu kommen oder ob sich die Befürchtungen des Ortsbeirats Wesertor bewahrheiten. Dieser hatte im März, angesichts der ersten Standortauswahl für den Trinkraum in der Weserstraße 1b, dem Bürgermeister mahnend mit auf den Weg gegeben, dass „Selbstüberschätzung und Arroganz im Leben (gerade in der Politik) ein schlechter Wegbegleiter sind.“
Pressemitteilung vom 12.11.2012