SPD-Wesertor: Vorhaben behindert positive Quartiersentwicklung
Kassel, 25.07.2024: Die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft für mindestens 7 Jahre in der Wilhelm-Speck-Straße 15 im Stadtteil Wesertor mit 220-270 Plätzen bedeutet nach Ansicht der SPD-Wesertor einen großen Rückschritt für die Entwicklung dieses Stadtteilquartiers. Das Gebiet in der Wilhelm-Speck-Straße unterlag gerade einer Veränderungssperre, um eine positive Neuentwicklung des gesamten Quartiers für Gewerbe, Einkauf und Wohnen zu ermöglichen. In unmittelbarer Nähe sind auch die geplanten Neubauvorhaben von Lidl und Rewe mit einem Kindergarten.
„Wir haben keinerlei Verständnis dafür, dass die geplante positive Weiterentwicklung dieses Stadtteilquartiers im Wesertor nun durch eine Nacht- und Nebelaktion zur Errichtung eines Flüchtlingsquartiers durch Norbert Wett grundlegend gefährdet und behindert wird. Es ist schon besonders erklärungsbedürftig, warum bei einem so sensiblen Vorhaben, wie einem Flüchtlingsheim, der Sozialdezernent und das Stadtplanungsamt den Ortsbeirat weder bei der Aufhebung der Veränderungssperre beteiligen, noch vorausschauend und transparent über die Ansiedlung eines Flüchtlingsheims informieren. Gelingende Integration sieht anders aus. So kann man nicht mit den Stadtteilvertretern und den Anwohnern umgehen, das ist skandalös“, erklärte Dietmar Bürger, Ortsvereinsvorsitzender der SPD-Kassel-Wesertor.
Auch die Aussage der Stadt, dass der Standort im Wesertor damals „nahezu die einzige Möglichkeit“ gewesen sei, in einem angemessenen zeitlichen Rahmen neue Flüchtlingskapazitäten zu schaffen, wagen wir zu bezweifeln. Unseren Informationen nach, stand z.B. in der Leipziger Straße ein ehemaliges Flüchtlingsheim in vergleichbarer Größe durchaus zur Anmietung zur Verfügung.
„Der Stadtteil Wesertor, der schon vielfältige Integrationsaufgaben für die Stadtgesellschaft leistet und einer der Hauptaufnahmestadtteile für Geflüchtete und Einwanderer ist, hat auch Kapazitätsgrenzen, wenn Integration gelingen soll. Wir mahnen daher dringend eine gerechtere Verteilung in der Stadt Kassel von Geflüchteten an. Das kann man nicht alleine den ärmeren Stadtteilen überlassen. Da ist auch die Solidarität von wohlhabenderen Stadtteilen erforderlich und ein entsprechendes Handeln des Magistrats. Man kann doch nicht sehenden Auges ganze Stadtteile gefährden, das ist unverantwortlich“, erklärte Dietmar Bürger abschließend.