Kassel: „Der SPD-Ortsverein Wesertor stimmt dem Betreiberehepaar Bärbel und Jarno Ackermann bei Ihrer Einschätzung, dass der geplante neue Standort Hansa-Haus für den Trinkraum suboptimal ist, vollkommen zu. Der neue Standort ist entschieden zu weit weg von der Szene am Lutherplatz und wird von den betroffenen Anwohnern, den Geschäftsleuten und dem marokkanischen Moscheeverein im Wesertor energisch abgelehnt“, erklärte SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dietmar Bürger.
Die unmittelbare Nähe zum Ordnungsamt, ist entgegen den Ankündigungen der Stadt, die dieses als Vorteil beschrieb, ein entscheidender Nachteil für die Akzeptanz des Standortes Hansa-Haus bei der Trinkerszene. Will diese doch nach eigenen Angaben nicht permanent vom Ordnungsamt beobachtet werden.
„Wenn die Fachleute, die sich täglich um die Trinkerszene kümmern, erhebliche Zweifel an der Eignung des Standortes Hansa-Haus haben und die Szene selbst nicht unter permanenter Beobachtung des Ordnungsamtes sein will, dann ist die Ansiedlung des Trinkraums im Hansa-Haus vollkommener Unsinn, ja pure Geldverschwendung, da offensichtlich ist, dass der Standort von der Szene nicht akzeptiert werden wird “, so Dietmar Bürger weiter.
Aber auch aus Sicht der betroffenen Anwohner im Stadtteil Wesertor spricht vieles gegen den Standort Hansa-Haus, ist doch die Trinkerszene vielfach mit der Drogenszene verwoben. Und gerade für Drogenabhängige sind Außenflächen wichtig, um sich in Ruhe ihre Spritze setzen zu können. Und die einzige Außenfläche am geplanten Standort ist der Kinderspielplatz im Hanseatenweg. Der würde dann mit Sicherheit mit benutzten Drogenspritzen gespickt werden. Ein unhaltbarer Zustand nach Ansicht der Wesertor-SPD.
Auch der Ortsvorsteher Gerhard Franz (SPD) und der Stadtrat Hendrik Jordan (SPD) fordern den Kasseler Bürgermeister Jürgen Kaiser energisch auf, endlich die Signale aus der Bevölkerung des Wesertors zu hören und den unsinnigen Standort Hansa-Haus aufzugeben.
„Wenn der Bürgermeister wirklich dem Wohle seiner Bürger dienen will, dann sollte er den Standort Hansa-Haus aufgeben, den Winter nutzen, in Ruhe über die Situation nachdenken und dann zusammen mit den betroffenen Ortsbeiräten nach einer vernünftigen, fachlich sinnvollen, für die Szene geeigneten und für die Bewohner akzeptablen Lösung suchen“, erklärten Ortsvorsteher Gerhard Franz, Stadtrat Hendrik Jordan und SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dietmar Bürger zum Abschluss.
Pressemitteilung vom 25.10.2012